07.04.2015 - News
Coiffeur-Kalender, Jg. 1956
 
Einfach toll, was uns am vergangenen Samstag in Lugano auf dem Flohmarkt in die Finger geraten ist. Zwei wunderschöne Coiffeur-Kalender! Einst hatte der Coiffeur-Meister aus Novara, Giuseppe Rigoni (Parrucchiere = Coiffeur), diese kleinen Aufmerksamkeiten im Kreditkarten-Format seiner Kundschaft persönlich mit auf den Weg gegeben. Darin waren zum Einen alle bedeutenden Italienischen Sportgrössen mit Bild, Namen und einer kleinen Beschreibung der bedeutenden Erfolge vermerkt. Und so hatten die Coiffeur-Kunden Freude über das Bhaltis ... und natürlich auch über den sportlichen Überblick ihrer Helden aus dem vergangenen Jahr. In unserem Fall aus dem Jahre 1956!

Ein schönes Zeitdokument

Beeindruck hatten uns die wunderbar gestalteten Grafiken der einzelnen Sportler, die in typischen Art und Weise der 50er coloriert und hergestellt wurden. Ein Dokument aus den 50ern - ein Zeitzeuge im Kleinformat! Geniessen Sie diese schönen Bilder und lesen Sie dazu die Geschichte von Giuseppe 'Nino' Farina, dem ersten Formel 1 Weltmeister überhaupt und von Libero Liberati, dem Motorrad-Weltmeister der 500er Klasse!

1. Formel 1 Weltmeister: Nino Farina

Nino Farina war promovierter Wirtschaftswissenschaftler und ein Neffe des Auto-Designers Battista Farina (Pininfarina). Nino Farina begann seine Rennfahrerkarriere 1933 mit einem Alfa Romeo und wurde 1936 Mitglied in deren Werksteam. Die Dominanz der deutschen Marken Mercedes Benz und Auto Union verhinderte Erfolge in der Grand-Prix-Klasse, doch in der hubraumschwächeren Voiturette-Klasse (vergleichbar mit der späteren Formel 2) erzielte er einige Siege. Nach dem Krieg bestritt er Rennen in einem privaten Maserati und gewann unter anderem den GP von Monaco 1948.

1950 schloss er sich dem Alfa Romeo-Team an, zu dem auch Luigi Fagioli und Juan Manuel Fangio gehörten, sodass vom Team der drei großen Fs gesprochen wurde. Mit drei Grand-Prix-Siegen sicherte sich Nino Farina 1950 vor Juan Manuel Fangio die erste überhaupt ausgetragene Formel-1-Weltmeisterschaft. Seinen letzten Grand-Prix-Sieg feierte Farina 1953 im Alter von 47 Jahren beim Grossen Preis von Deutschland. 1956 beendete er seine Rennfahrerkarriere und versuchte sich danach als Autohändler, Fahrlehrer und Karosseriedesigner bei seinem Onkel Pinin Farina. Am 30. Juni 1966 verunglückte Nino Farina auf einer öffentlichen Straße bei Chambéry tödlich, als er gegen einen Telegrafenmast fuhr.

 

Motorrad-Weltmeister: Libero Liberati

 

Libero Liberati begann seine Karriere in der italienischen Motorradmeisterschaft. Anfang der 1950er Jahre unternahm er einige erfolglose Versuche, in der Motorrad-Weltmeisterschaft Fuß zu fassen. Später schaffte er jedoch den Durchbruch und konnte in der Saison 1956 beim Nationen-Grand-Prix in Monza in der 350 Kubik-Klasse seinen ersten Grand-Prix-Sieg feiern.


Die mit Abstand erfolgreichste Saison seiner Karriere, übrigens auch die einzige, in der er an allen WM-Läufen teilnahm, hatte er 1957 auf Gilera. In diesem Jahr fanden, wie damals üblich, nur fünf Rennen statt, von denen er vier gewinnen konnte und einen zweiten Platz einfuhr. Liberati wurde überlegen 500er-Weltmeister. Trotzdem überwarf er sich am Saisonende mit seinem Team und nahm 1958 nicht an der Weltmeisterschaft teil. Libero Liberati konnte neben seinen Erfolgen in der Motorrad-WM insgesamt 39 Rennen gewinnen.


Liberati kam am 5. März 1962, im Alter von nur 35 Jahren, bei einem Verkehrsunfall im Valnerina ums Leben. Er befand sich mit seiner Gilera Saturno auf dem Weg von Terni nach Modena, wo der erste Lauf zur italienischen Meisterschaft ausgetragen wurde. Ihm zu Ehren wurde das Stadion des Fußballvereins seiner Heimatstadt, Ternana Calcio in Stadio Libero Liberati getauft.

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Herrlich, diese Coiffeur-Kalender, oder?

 

 

 

 

wow, das interessiert mich!
cool, das muss ich weitersagen!
 
   
   
   
   
   
   

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